Missa brevis, G-Dur, KV 49
Mozart war zwölf Jahre, als er im Herbst 1768 seine erste Messe schrieb: eine Missa brevis in G-Dur. Man nimmt an, dass sie, wie die knapp folgende Missa in d-Moll, KV 65, mit Hilfe des Vaters entstanden ist. Mozart verarbeitet in diesen seinen ersten beiden Messen zahlreiche Ideen auf kleinem Raum, setzt bewusst auf Kontraste. In ihnen ist schon vieles enthalten, was Mozarts reife Messen auszeichnen wird. Unterschiedlich gelungen ist in beiden Messen noch das Verhältnis von Sprache und Musik. Das zeigt sich nicht zuletzt in den gleich drei Entwürfen für das „Benedictus“ dieser G-Dur-Messe. In seiner endgültigen Form ist es ein Duett von Solosopran und Soloalt mit einer dichten Chromatik, eine Idee, die Mozart in seiner 1780 in Salzburg entstandenen Missa in C, KV 377, wieder aufgreift. Grundsätzlich sind die Soli dieser Missa kurz und in das Ensemble eingebunden. Eine Ausnahme bildet die Passage „et in Spiritum Sanctum Dominum“. Sie hat Mozart zu einem Arioso für Bass ausgestaltet. Angeblich war dieses Solo für eine Nonne des Wiener Ursulinenklosters, Nepomucena, gedacht. Sie - eine stimmphysiologische Besonderheit – besaß eine Bassstimme. Der Beiname „Ursulinenmesse“ rührt daher, dass die Uraufführung dieser ersten Mozart-Messe sehr wahrscheinlich im Kloster St. Ursula in Wien stattgefunden hat. Seit 1968 befindet sich dort das Institut für Orgel, Orgelmusik und Kirchenmusik der Wiener Musikuniversität.
Walter Dobner
Dirigent: Martin Schebesta
Organistin: Elke Eckerstorfer
Chor: Wiener Sängerknaben, Herrenchor der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Wiener Philharmoniker
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: