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Johann Joseph Fux

Missa confidentiae

Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Orchesters und des Herrenchors der Wiener Staatsoper, Choralschola der Wiener Hofburgkapelle, Jordi Casals, Jeremy Joseph

 

Johann Joseph Fux (1660-1741): Missa confidentiae

Johann Joseph Fux war bereits 55 Jahre alt, als er das Amt des Hofkapellmeisters in Wien übertragen bekam. Ein Vierteljahrhundert lang sollte er dieses Amt ausüben und damit eine der bedeutendsten Stellen innehaben, die es für einen Musiker dieser Zeit im Heiligen Römischen Reich und darüber hinaus zu bekleiden gab. Unzählige Komponisten prägte Fux als Theoretiker und Pädagoge, nicht zuletzt durch seine theoretische Schrift „Gradus ad parnassum“. Doch seine Hauptaufgabe war es, Musik zu schaffen. Bereits seit 1698 war er als Hofkomponist für praktisch alle weltlichen und kirchenmusikalischen Bedürfnisse und damit die musikalische Repräsentation des Hofes verantwortlich.

Kunstvoll stellt Fux in seiner vor 1720 entstandenen „Missa Confidentiae“ unterschiedliche Kompositionstechniken einander gegenüber: im Kyrie eine Fuge mit Augmentation (in der also das Thema auch in einer Vergrößerung auftritt), die Amen-Fuge des Gloria ist als Doppelfuge angelegt, dazwischen findet man fein gearbeitete arienhafte Soloabschnitte mit konzertierenden Instrumenten wie auch homophone Passagen. Die Orchestrierung ist eher klein, der Umfang kompakt, wie es jenem Messtypus entspricht, der nicht für spezielle Feiertage gedacht war.

Die Beifügung „Confidentiae“ (Zuversicht/Gottvertrauen) im Titel der Messe lässt sich keinem kirchlichen Fest zuordnen, auch nicht dem musikalischen Gehalt der Messe. Jedoch spielten die unterschiedlichen Tugenden im Selbstverständnis der Herrscher bzw. ihrer Beschreibung eine wichtige Rolle. Bei Fux findet man u.a. auch eine „Missa Fortitudinis“ (Tapferkeit), „Missa Humilitatis“ (Demut), „Missa Constantiae“ (Standhaftigkeit), worin sich wohl auch die exzellente Bildung, die der als Bauernsohn in Hirtenfeld in der Nähe von Graz geborene Fux an den Jesuitenuniversitäten von Graz und Ingolstadt erhalten hatte, widerspiegelt.

Dr.in Maria Helfgott

 

Constanze Geiger (1835-1890): Ave Maria

Am 6. April 2025 wird im Rahmen der Heiligen Messe von der Wiener Hofmusikkapelle das Ave Maria op. 4 von Constanze Geiger zur Aufführung gebracht. Dieses Werk erklang in der Wiener Hofburgkapelle zwischen 1846 und 1851 bereits 7-mal. Bei der jetzigen Aufführung wird die Begleitung in einer Fassung für Streichorchester gespielt, die auf den beiden in Handschrift von Anton Bruckner vorliegenden Violinstimmen basiert (WAB add 324). Constanze Geiger komponierte dieses Werk 1845 im Alter von 10 Jahren. In einem Zeitungsbericht war 1846 nach der ersten Aufführung in der Hofburgkapelle über das Ave Maria zu lesen, dass es „durch seine einfache und kindlich-zarte Haltung das Ohr des Zuhörers gewiss leichter besticht, als manches neue Kirchentonwerk im bombastischen Style geschrieben.“

Raimund Lissy


Dirigent: Jordi Casals
Organist: Jeremy Joseph
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder des Orchesters der Wiener Staatsoper

Zelebrant: Peter Schipka

Dauer: ca 75 min (09:15- 10:30)

 

Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at

Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall:

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