Jacobus Gallus (1550-1591): Missa Pater noster
Die „Missa da imitationem Pater noster“ von Jacobus Gallus ist eine Parodiemesse. In dieser Gattung wurden ganze auch mehrstimmige Kompositionen oder große Teile daraus für neue Kompositionen übernommen und mit neuen Texten versehen. In dieser Messe dient Gallus seine eigene Motette „Pater noster“, die er später in seinem „Opus musicum“ veröffentlichte, als Modell. Dabei erscheinen in den einzelnen Sätzen der Messe unterschiedliche Abschnitte der Vorlage, manche auch öfters, kunstvoll variiert oder unverändert und mit freien Abschnitten verbunden. Der Anfang der Motette findet sich am Beginn mehrerer Messsätze, womit diese auch ähnlich beginnen.
Mit unglaublichem Fleiß, wie er selbst schreibt, „in nächtlicher Arbeit“, arbeitete Gallus an der Drucklegung seiner Werke. Die „Missa Pater noster“ erschien 1580 in einer Messensammlung, die er seinem Dienstgeber, dem Olmützer Bischof Stanislav Pavlovský, bei dem er zu dieser Zeit als Kapellmeister angestellt war, widmete. Unterzeichnet ist die Widmung mit „Iacobus Hàndl, Gallus vocatus, Carnilanus“. „Jacobus Gallus“ ist die Latinisierung seines Namens Jakob Händl (auch Handl), „Carnilanus“ beschreibt seine Herkunft aus dem Herzogtum Krain, das heute in Slowenien liegt.
Mit seiner Messensammlung war er äußerst erfolgreich und erhielt darauf auch das kaiserliche Druckprivileg durch Kaiser Rudolf II.
Dr.in Maria Helfgott
Dirigent: Johannes Ebenbauer
Organist: Eivind Berg
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper
Zelebrant: Peter Schipka
Dauer: ca 80 min ( 09:15- 10:35)
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: