Antonio Caldara (ca. 1670-1736): Missa dolorosa
Antonio Caldara diente ab 1716 am Wiener Hof als Vizehofkapellmeister. Seine Amtszeit fällt in die Regierungszeit Kaiser Karls VI., unter dem die Wiener Hofmusik eine Blütezeit erlebte, sowohl was ihre Größe anbelangt als auch ihre zahlreichen repräsentativen Aufgaben. Neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Vizehofkapellmeister war Caldara auch für die musikalische Ausbildung mehrerer Mitglieder der kaiserlichen Familie verantwortlich.
In Italien geboren, erhielt er neben einer Gesangsausbildung auch Unterricht auf dem Violoncello. Er war ein überaus produktiver Komponist weltlicher (mit u.a. ca. 87 Opern) und geistlicher Werke. Leichtigkeit und Kantabilität des italienischen Stils zeichnen seine Kompositionen genauso aus wie eine sichere und lockere Beherrschung des strengen kontrapunktischen Satzes, der besonders in den Kirchenkompositionen am Wiener Hof gefordert war.
Die „Missa dolorosa“ ist ein spätes Werk Caldaras (1735). Trotz einer gewissen Beschwingtheit dominiert der elegische Charakter. In ihrer Besetzung ist sie reduziert, im Kern beschränkt sie sich auf ein Streichensemble. Die einzelnen Sätze der Messe sind aus satztechnisch und musikalisch kontrastierenden Abschnitten zusammengesetzt. Auffällig ist, dass die ersten beiden Sätze (Kyrie, Gloria) wesentlich reicher ausgearbeitet sind als die folgenden. Caldara scheint hier, wie es bei ihm öfter vorkam, unter großem Zeitdruck gearbeitet zu haben.
Vermutlich erhielt die Messe den Zusatz „dolorosa“ („schmerzhaft“), weil sie zum Fest „Sieben Schmerzen Mariens“ aufgeführt werden sollte.
Dr.in Maria Helfgott
Dirigent: Jordi Casals
Organist: Jeremy Joseph
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper
Zelebrant: Peter Schipka
Dauer: ca. 75 min (09:15- 10:30)
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: