Missa dolorosa
Rund 20 Jahre lang, von 1716 bis zu seinem Tod 1736, war der in Venedig geborene, in Mantua, Barcelona und Rom erfolgreiche Cellist und Komponist Antonio Caldara als Vizekapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle am Hof von Kaiser Karl VI. in Wien tätig. Caldara galt als Meister des Kontrapunkts und des stilo antico, sein „Chef“, Hofkapellmeister Johann Joseph Fux, schätzte ihn wegen seiner hervorragenden musikalischen Fähigkeiten und seiner hohen Leistungskapazität, immerhin schuf Caldara über 3400 Werke, darunter mehr als 80 Opern, 43 Oratorien und ca. 150 Messen.
Die Missa dolorosa ist ein Spätwerk des Komponisten aus dem Jahr 1735, in dem sich der Komponist auch als ausgezeichneter Melodiker mit Ausdrucksstärke und Beschwingtheit ausweist. Das ausgedehnte Werk weist auf die Verwendung für höhere Kirchenfeste hin; der Titelzusatz „dolorosa“ wurde von Caldara erst später hinzugefügt und könnte sich auf den durchgängigen elegischen Charakter der Musik beziehen. Die Ordinariumssätze sind in einzelne Abschnitte unterteilt, die sich in Ton- und Taktart, Satzweise und Besetzung voneinander unterscheiden. Während Kyrie und Gloria sorgfältig und breit ausgeführt sind, scheinen die übrigen Sätze schneller, verkürzt gesetzt zu sein, was dem Komponisten in der Musikforschung als „Verflachung“ in seinen größeren Werken ausgelegt wurde. Die Messe ist mit vier Solisten, vierstimmigem Chor, Streichern und Orgel besetzt. Zusätzlich können ein Solofagott und zwei Posaunen eingesetzt werden.
Dirigentin: Mirjam Schmidt
Organist: Wolfgang Kogert
Chor: Wiener Sängerknaben, Herrenchor der Wiener Staatsoper und Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Wiener Philharmoniker
Zelebrant: Peter Schipka
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall:
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Diese Messe ist Teil des ÜBERGÄNGE FESTIVALS!