Anton Bruckner: Messe Nr. 1, d-Moll
Seine drei großen Messen komponierte Anton Bruckner in der Zeit als Domorganist in Linz, als er bereits zwei Symphonien geschrieben hatte. Als Komponist bereits gereift, stellte sich mit der Messe in d-Moll (1864) nun auch Erfolg ein.
Eigentlich sollte die Messe zum Geburtstag von Kaiser Franz Joseph am 18. August in Bad Ischl uraufgeführt werden, die Fertigstellung verzögerte sich und so fand diese am 20. November 1864 im Alten Dom in Linz unter der Leitung von Bruckner selbst statt. Nach dem großen Erfolg gab es einen Monat später eine konzertante Wiederaufführung in einem überfüllten Concert spirituel im Redoutensaal. Eine weitere bedeutende und erfolgreiche Aufführung fand bereits in Wien statt – 1867 dirigierte Johann Herbeck die Messe als erstes Werk Bruckners in der Hofburgkapelle.
Die Messe ist monumental angelegt, und wie Bruckner selbst in einem Brief schreibt, „sehr ernst und sehr frei gehalten“. In vielerlei Hinsicht orientiert sich Bruckner an der Tradition der Wiener Klassik, baut auf den Kompositionen von Beethoven und Schubert auf, gleichzeitig entstand die Messe aber auch unter dem Eindruck einer Aufführung von Wagners „Tannhäuser“. So nützt Bruckner nicht nur eine reiche harmonische Sprache, er schöpft auch die Möglichkeiten der instrumentalen Sinfonie aus. Der Gesang scheint immer wieder Teil des farbenreichen Orchesters zu sein, dann tritt das Orchester wieder zurück, um dem Vokalpart den Vorzug zu geben. Expressivität, Kraft, Textrezitation und malerische Ausgestaltung (etwa im Paukenwirbel als Erdbeben im „Et resurrexit“ des Credo), Polyphonie und Symphonik sind in dieser Messe vereint.
Dr.in Maria Helfgott
Dirigent: Martin Schebesta
Organist: Robert Kovács
Chor: Wiener Sängerknaben, Mitglieder des Herrenchors der Wiener Staatsoper der Wiener Hofburgkapelle
Orchester: Mitglieder der Orchesters der Wiener Staatsoper
Zelebrant: Peter Schipka
Kartenreservierung unter office@hofmusikkapelle.gv.at
Der Online-Kartenverkauf erfolgt über Culturall: